Ultimate Walking Football ist ein im Zuge unseres Trainings kreierter Teamsport. Im Grunde kombiniert er bloß Regeln des Ultimate und American Football in einer körperlich sehr schonenden Weise, da der ursprüngliche und bei uns noch immer verfolgter Zweck ist, das Aufwärmen unterhaltsamer zu gestalten. Wenn Platz und Anzahl der Personen eine intensive Spielführung im Continuous Play ermöglichen, lässt sich der Puls auch durchaus in den Bereich der Grundlagenausdauer treiben.
Klar der Schonung des Körpers zuzuschreiben ist die Grundregel zur Bewegung: nur Gehen ist erlaubt. Konkret bedeutet das, dass stets zumindest ein Bein in direktem Bodenkontakt stehen muss und die Schrittweite zwischen den beiden Kontaktpunkten mit dem Boden eine maximale Distanz in Schulterbreite öffnet (durch von Schuh zu Schuh gespannte Schnüre helfen bei notwendiger Kontrolle). Somit sind auch keine Sprünge erlaubt – weder mit noch ohne Ball. Der Ball, als das Spielgerät, ist ein American Football. Ganz wie beim American Football werden Punkte erzielt, in dem der Football in die Endzone des Gegners getragen bzw. darin gefangen wird. Der Football darf dementsprechend geworfen werden, wobei es im Gegensatz zum American Football keine grundsätzliche Einschränkung in der Häufigkeit oder Passrichtung gibt. Im Gegensatz zum Ultimate darf der Football aber auch im Gehen transportiert werden. Eine mit angreifende Person in Ballbesitz kann seitens der Verteidigung durch eine zeitgleiche Berührung mit beiden Händen einer gestoppt. Jeglicher Körperkontakt darüber hinaus wird vermieden. Die angreifende Person bleibt bei entsprechender Berührung stehen und hat nun 5 Sekunden, den Football an eine andere Person im Team abzugeben bzw. eben diesen zu passen. An dieser Stelle wird die einzige erprobte Einschränkung in der Passrichtung schlagend: der Ball darf nur in den ersten 3 Sekunden nach vor gepasst werden, in den verbleibenden 2 Sekunden ist nur noch eine Ballabgabe nach hinten erlaubt. Innerhalb dieser 5 Sekunden darf die angreifende Person wie im Ultimate einen Sternschritt vollführen. Die Verteidigung darf die angreifende Person nur berührungslos an der Ballabgabe hindern und ist an dieselben Regeln gebunden, wie es Marker im Ultimate sind. Auch darf die Verteidung nur freie Bälle attackieren und eine Personen des angreifenden Teams eben erst und einmalig berühren, wenn sich diese in Ballbesitz befindet. Der Ballbesitz wechselt daher nur, wenn ein freier Ball abgefangen wird bzw. Pass oder Übergabe ohne Fremdeinwirkung missglückt und der Ball zu Boden fällt. Der Wechsel im Ballbesitz erfolgt wie im Ultimate fliegend – angreifendes und verteidigendes Team tauschen die Rollen. Angreifende Personen, die nicht in Ballbesitz sind, können sich nicht nur als potenzielle Empfänger anbieten, sondern durch geschickte Wahl der Route und rechtzeitige Positionierung auch der ballführenden Person etwas mehr Platz und Zeit schaffen. Rechtzeitig frühe Positionierung bedeutet, dass im Falle eines Körperkontakts, erstens, die kollidierende Person sich eindeutig in die positionierte Person hinein bewegen würde und nicht umgekehrt, sowie, zweitens, die kollidierende Person auf die Positionierung reagieren hätte können. Dies gilt für angreifendes und verteidigendes Team gleichermaßen unter der Prämisse, dass Körperkontakt über die oben beschriebene Form des Tacklings zu vermeiden ist.
Die genaue Spielform ist der jeweiligen Vorliebe und dem Zweck überlassen. Für den ursprünglichen und oben beschriebenen Zweck empfiehlt sich das Continuous Play des Ultimate. Nach einem Punktgewinn startet das nunmehr angreifende Team mittig an der vorderen Linie der soeben verteidigten Endzone bzw. einer entsprechenden Markierung, während der Rest des angreifenden Teams beliebig am Spielfeld verteilt starten darf (für die Halle empfiehlt sich etwa der 9-Meter-Halbkreis als Endzone, die Sieben-Meter-Markierung als Startpunkt). Zugunsten eines flüssigen Starts empfiehlt sich, dem verteidigenden Team eine Aufstellung in der gegnerischen Endzone bzw. im Rücken der ballführenden Person zu untersagen. Im jenem Moment, in welchem die den Ball ins Spiel bringende Person den vereinbarten Startpunkt erreicht beginnt das Spiel und die Einschränkungen zur Aufstellung sind aufgehoben. Bei einem Turn-Over ohne Punktgewinn innerhalb des restlichen Spielfelds gilt keine gesonderte Regelung – der Ball wird an der Stelle ins Spiel gebracht, an der er sich nach Ballverlust des zuvor angreifenden Teams befindet (in der Halle gibt es kein Out). Bei einem Turn-Over innerhalb oder hinter der Endzone wird der Ball jedoch stets an der für den Start vorgesehenen Markierung ins Spiel gebracht – eventuell eben durch eine Person, die diese Endzone angreifen will und deren Team außerhalb eben jener Endzone starten muss. Für alle Starts an jener Markierung gilt: die den Ball ins Spiel bringende Person muss mit einer Ballabgabe starten – also die Markierung nicht mit dem Ball gehend verlassen.